Prepaid Kongress 2018 des PVD
22. November 2018
Ein Blick zurück auf die Reise in die Zukunft
22. November 2018
Ein Blick zurück auf die Reise in die Zukunft
Am 22. November 2018 fand beim Prepaid Kongress 2018 eine Reise in die Zukunft statt: Wie werden wir künftig bezahlen? Welche Regulierungen, Risiken und Innovationen werden auf Konsumenten und die Prepaid-Branche zukommen? Diese und weitere Themen stellte der Prepaid Verband Deutschland (PVD) beim 5. Prepaid Kongress in den Fokus. Im Quadriga Forum in Berlins Mitte trafen sich Herausgeber, Distributoren, Prozessoren und Akzeptanten von Prepaid-Produkten sowie einige Handelsunternehmen, um sich über Entwicklungen umfassend zu informieren und über Innovationen und Regulierung zu diskutieren.
Herausragende Referenten und Teilnehmende aus Wirtschaft, Handel, Politik und von Verbänden sorgten für eine sehr spannende Veranstaltung. Moderiert wurde diese von Herrn Jonny Natelberg, Geschäftsführender Vorstand PVD und Executive Advisor bei der Lekkerland AG & Co. KG. Nach der Begrüßung durch Herrn Christian Aubry, Geschäftsführender Vorstand PVD, begann die Veranstaltung mit Herrn Ole von Beust, Geschäftsführender Gesellschafter, von Beust & Coll. Beratungsgesellschaft. Er referierte über den Ruf und Verruf der Interessensvertretung, was gutes Lobbying umfasst und warum gerade Prepaid-Produkte reguliert würden. Vernünftige Digitalisierung sei, nach Herrn von Beust, jedoch keine Gefahr, sondern ein nachvollziehbarer Prozess.
Herr Dr. Hugo Godschalk, Geschäftsführer, PaySys Consultancy GmbH, veranschaulichte die aktuellen Marktdaten zum europäischen und deutschen Prepaid-Markt. Beachtliche 142 Milliarden € betrug der E-Geld-Umsatz im Jahr 2017. In Deutschland wuchs die Entwicklung des E-Geldes im Jahr 2017 um 8,4 Prozent auf 17,4 Milliarden € – exklusive der Gutscheinkarten, die bislang als E-Geld reguliert werden.
Herr Christian Walz, Rechtsanwalt und Partner, Aderhold Rechtsanwaltgesellschaft mbH, stellte dem Publikum „Regulatory Update: Neuigkeiten aus dem Aufsichts- und Geldwäscherecht“ vor. Er behandelte besonders das komplett neu gefasste Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz – und somit die Umsetzung der PSD2 – sowie das Inkrafttreten der AMLD5.
Hochaktuell ging es weiter – vor allem für Herausgeber und Händler von Gutscheinen. Mit „Vorsicht Umsatzsteuer! Folgen der EU-Richtlinie 2016/1065“ klärte Herr Volker Patzak, Geschäftsführender Vorstand PVD, die Anwesenden über umsatzsteuerliche Neuerungen auf, die ab 01. Januar 2019 gelten werden. Zwar betrifft die Angleichung der Mehrwertsteuersystemrichtlinie (MwStSystRL) ausschließlich Wertgutscheine – ganz gleich, ob diese in Papierform oder elektronisch ausgegeben werden – doch Distributoren und Händler müssen diese ab dem Stichtag umsatzsteuerlich neu behandeln.
In vielen Bereichen haben physische Produkte ihre Bedeutung längst verloren. Stattdessen präferieren Konsumenten digitale Inhalte. Wie sehr das eine Branche ändert und welche Wachstumsmöglichkeiten darin stecken, verdeutlichte Frau Julia Blania, Retail Partner Manager, Google play gift cards. Sie informierte die Kongressteilnehmenden über „Google Play – Plattform für Innovation & Wachstum“
Herr Dr. Dirk Haubrich, Head of Conduct, Payments and Consumer, European Banking Authority, diskutierte die Frage „Finanzinnovationen und Regulierung – Widerspruch oder komplementäre Prozesse?“. Die zu bewältigenden Aufgaben sind herausfordernd und erfordern Know How und Weittsicht. Manche Ziele der EBA stellen konkurrierende Grundsätze dar. So sollen unter anderem der Wettbewerb verbessert, Innovationen erleichtert, Konsumenten geschützt und die Sicherheit gestärkt werden, das sind jedoch keine Gegensätze, sondern komplementäre Prozesse.
Der anschließende Prepaid Talk und die Frage, ob die Branche für die Zukunft gewappnet ist, vertiefte dieses Thema. Es diskutierten Herr Dr. Haubrich, Herr Christof Schulte, Leiter der Financial Intelligence Unit (FIU), Frau Sarah Ryglewski, MdB, Mitglied im Finanzausschuss, SPD, sowie Herr Sepp Müller, Mitglied im Finanzausschuss, CDU. Die Wirtschaftsseite vertraten Herr Jochen Freese, Managing Director, Ingenico Marketing Solutions GmbH, und Herr Dr. Markus Landrock, Managing Director epay DACH.
Gleich zu Beginn betonte Herr Müller klar, die Bedeutung von 1 zu 1 Umsetzung europäischer Richtlinie ohne „gold plating„ zu betreiben. Herr Freese betonte, dass Geschäftspartnern im Handel die Ausnahmebereiche des ZAG sowie die Umsetzung der PSD2 nur schwer zu vermitteln seien. Kennzeichen einer guten Regulierung sei es, dass diese aufgrund einer eindeutigen Gesetzgebung schnell umsetzen ist. Die Wirtschaft braucht zuverlässige und stabile Regeln , um Innovationen voranzutreiben.
Der technologische Fortschritt und Innovationen verändern die Gesellschaft, das Handeln und die Wahrnehmung der Menschen – und das in immer kürzerer Zeit. Dass die Trenddynamik exponentiell ist, zeigte Herr David Baum, Innovation Services der TRENDONE GmbH, in seiner Key Note Speech „Wie digitale Transformation zukünftig das Payment (r)evolutioniert“ eindrucksvoll. Er startete mit einem Blick zurück: Während Menschen J. F. Kennedy im Jahr 1963 noch begeistert versuchten, ihm die Hand zu schütteln, wurden im Jahr 2013 bei einem Besuch der Obamas die Smartphones hochgehalten. Nur drei Jahre später blickte Hillary Clinton auf zahlreiche Rücken, da zahlreiche Anhänger Wert auf Selfies mit ihr legten.
Klein und immer dabei: Wearable Devices sind gefragt. Der weltweite Absatz von Wearable Devices nahm von 26,4 Millionen im Jahr 2014 auf 141,1 Millionen im Jahr 2018 zu. Für 2019 wird ein weiterer Anstieg auf 155,7 Millionen erwartet.
Während in China Konsumenten mit Alipay per Gesichtserkennung zahlen, ist in Deutschland das mobile Payment zurückhaltend. Verglichen mit Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich oder Japan ist diese Bezahlungsart in Deutschland noch nicht angekommen. Während 60,1 Millionen US-Amerikaner diese Art nutzen, sind es hierzulande gerade einmal 2,2 Millionen Menschen. Der Hauptgrund hierfür ist sicherlich die EU-Datenschutzgrundverordnung, die seit 2018 anzuwenden ist. In der EU unterliegt die Verarbeitung besonders sensibler Daten strengen Voraussetzungen. Zudem müssen Betroffene zuvor in die Verarbeitung einwilligen. Das durchschnittliche Transaktionsvolumen pro Nutzer unterscheidet sich ebenfalls beträchtlich: 1.838 € sind es in den USA, lediglich 80 € in Deutschland.
Kurzweilig war die diesjährige FinTech Challenge mit den Unternehmen AUTHADA GmbH, FinTechSystems GmbH und sowie Much Better. Mit der Idee „Sicher digital identifizieren“ konnte Herr Timo Hoffmann, Business Development Manager, von AUTHADA das Kongresspublikum überzeugen und den Sieg vor MuchBetter und FinTechSystems für sich entscheiden. Der PVD dankt den Start-ups für ihre Teilnahme und ihren Wettkampfgeist.
Die Reise endete mit der Prepaid Networking Party
Im Anschluss am Prepaid Kongress 2018 ging es in die Newton Bar zur Prepaid Networking Party. Kongressteilnehmende und Veranstalter nutzten die entspannte Atmosphäre zum weiteren regen Austausch, vertieften Kontakte und schlossen neue Bekanntschaften.
Der PVD dankt allen Referenten und allen teilnehmenden Besuchern für einen äußerst erfolgreichen und spannenden Prepaid Kongress 2018. Wir freuen uns darauf, Sie auch 2019 begrüßen zu dürfen!
Mit unseren Kongressverteiler kommen die Informationen zu Ihnen.
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